FLOW – durch Balance Wohlbefinden steigern und Bestleistung ermöglichen
Es ist Sonntagabend, Sie liegen im Bett und Ihre Gedanken wandern langsam zum nächsten Tag, Montag.
Was macht das mit Ihrem Wohlbefinden? Blicken Sie zuversichtlich auf die nächste Woche? Freuen Sie sich wieder Ihren Beitrag zu einem gemeinsamen Ziel leisten zu können, im Flow zu sein? Oder bekommen Sie Kopfschmerzen? Fühlen sich unwohl bei dem Gedanken erneut ins „Hamsterrad“ steigen zu müssen?
Wie möchten Sie arbeiten?
Mich persönlich beschäftigt seit Langem die Frage: „Wie möchte ich arbeiten?“ Unter welchen Bedingungen kann ich mein Wohlbefinden steigern, habe ich Lust zu arbeiten und kann so mein Potenzial entfalten, um meine persönliche Bestleistung zu erbringen und in den Flow zu kommen? Mit diesen Gedanken bin ich sicher nicht allein.
Um Antworten auf diese komplexen Fragen zu finden, lohnt sich ein Blick in die Wissenschaft. Der Psychologe Dr. Mihaly Csikszentmihalyi hat das Konzept des „Flow“ bekannt gemacht. Er beschreibt damit einen Zustand, den wir erleben, wenn wir in unserer Arbeit aufgehen und sie uns wie von selbst gelingt. Nach seinen Erkenntnissen gelingt dies besonders gut, wenn unsere Arbeit einerseits herausfordernd genug ist, um uns nicht zu unterfordern und andererseits unsere Kompetenz entsprechend ausgeprägt ist, damit wir nicht überfordert sind. Ist diese Balance gegeben, können wir in den Flow kommen, ein hohes Wohlbefinden spüren und Bestleistung erbringen.
Vom Individuum zur Organisation gedacht, um Flow zu fördern
Für Organisationen sollte es also wünschenswert sein, eine Umgebung herzustellen, die Flow-Erleben befördert. Doch welche Herausforderungen und Kompetenzen sind auszubalancieren? Wenn wir die Perspektive ein wenig ändern, sehen wir, dass das Zusammenspiel von Anforderungen und Ressourcen weiterhelfen kann. Mit unserem Modell der organisationalen Resilienz, in dem es um die Balance von Polaritäten geht, die je nach Ausprägung als Ressource oder als Anforderung wirken können, möchte ich auf organisationaler Ebene eine Orientierung bieten.
Balance von „Widerstandskraft“ und „Kompensation“
Die Qualität „Widerstandskraft“, welche sich im Quadranten „Handlungsorientierung“ befindet, hat in diesem Beispiel eine dominante Priorität im täglichen Handeln. Mit anderen Worten sind wir als Organisation sehr gut darin einem Veränderungsdruck standzuhalten, den Status quo zu bewahren. So sichern wir gewohnte Arbeitsabläufe, Erreichbarkeiten im Sinne einer „das haben wir schon immer so gemacht“-Haltung. Für gut funktionierende Abläufe, Vereinbarungen ist das sehr hilfreich.
Wenn nun gleichzeitig die gegenüberliegende Qualität „Kompensation“ im Quadranten „Beziehungsorientierung“ nicht so stark im täglichen Handeln berücksichtigt wird, kann dies eine spürbare Disbalance hervorrufen. So könnten Forderungen nach Änderungen der Arbeits-/ Pausen-/Lernzeiten nicht beachtet werden. Dabei können bewusste Pausen- oder Lernzeiten, uns erholen, uns beim Reflektieren helfen und schwach ausgeprägte Ressourcen (wie z. Bsp. Kompetenzen) stärken.
Eine wichtige Erkenntnis bei Flow genauso wie beim Stressmanagement ist, dass auf Bestleistung immer eine Phase der Reflektion und Regeneration folgen sollte, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu steigern. Die Leistungskurve ist also wellenförmig. Wenn wir das Anerkennen und im täglichen Handeln beachten, vor allem auch bei unserer eigenen Selbstfürsorge, können wir öfter Flow erleben und unser Wohlbefinden steigern.
Ein humanistisches Leistungsparadigma für mehr Flow
Abschließend möchte ich gern die Verbindung von Wohlbefinden und Bestleistung anhand einer interessanten Theorie verdeutlichen. Das gängige Verständnis von Arbeitsleistung beruht meist auf dem physikalischen Leistungsparadigma (Leistung = Arbeit durch Zeit). Dies führt nicht selten dazu, dass die Leistung erhöht wird, in dem mehr Arbeit in weniger Zeit geschafft werden soll. Die Wirkung auf die Menschen ist vorhersehbar, wenn die Ressourcen (z. Bsp. Kompetenzen) nicht gleichermaßen steigen wie die Anforderungen. Wir sehen in aktuellen Statistiken, dass Belastungen wie Zeitdruck und Arbeitsverdichtung zunehmen und die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Als Lösungsansatz kann das humanistische Leistungsparadigma der Psychologin Dr. Michaela Brohm-Badry hilfreich sein: Leistung = Arbeit x Wohlbefinden durch Zeit. Demnach müssten Ressourcen, die das Wohlbefinden steigern als entscheidender Faktor für Leistung wahrgenommen werden und somit im täglichen Handeln deutlich in der Priorität steigen. Umgekehrt ist das Verlassen der Komfortzone, das eigene Potenzialentfalten hin zur persönlichen Bestleistung Voraussetzung für Flow. Darum: Flow = Wohlbefinden und Bestleistung
Wenn Sie das Thema Flow interessiert, Sie das Wohlbefinden steigern möchten, Sie Fragen oder Anmerkungen haben oder praktische Unterstützung beim Ermöglichen von Flow in Ihrem Unternehmen benötigen, freue ich mich über Ihre Rückmeldung und Ihre Kontaktaufnahme.
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