Risiken managen im Sinne einer Risiko- und Resilienzsouveränität
Betriebsunterbrechungen, Pandemie-Ausbruch, Cyber-Vorfälle – diese krisenhaften Ereignisse belegen im 10. Allianz Risk Barometer 2021 die ersten drei Plätze. In dieser jährlich stattfindenden Umfrage der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) werden 2.769 Experten aus 92 Ländern, darunter CEOs, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten, zu ihren Wahrnehmungen, Erfahrungen und Prognosen im Kontext der bekannten (und unbekannten) Risiken befragt.
“Das Allianz Risk Barometer 2021 wird eindeutig von dem Covid-19-Trio dominiert. Betriebsunterbrechung, Pandemie und Cyber sind stark miteinander verknüpft und zeigen die wachsende Verwundbarkeit unserer hochgradig globalisierten und vernetzten Welt auf”, sagt Joachim Müller, CEO von AGCS. “Die Coronavirus-Pandemie erinnert uns daran, dass sich das Risikomanagement und das Business Continuity Management (BCM) weiter entwickeln müssen, damit Unternehmen besser gegen extreme Ereignisse gewappnet sind und diese überstehen können. Während die Pandemie viele Länder auf der ganzen Welt weiterhin fest im Griff hat, müssen wir uns auf häufigere Extremszenarien einstellen – beispielsweise einen globalen Cloud-Ausfall oder Cyberangriff, Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels oder sogar einen weiteren Seuchenausbruch.”
Die genannten Risiken können ohne Frage die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens langfristig und nachhaltig beeinträchtigen. Mit der erwähnten notwendigen Weiterentwicklung des Risikomanagements und des BCM wird das Ziel einer resilienten Organisation bzw. eines resilienten Unternehmens angestrebt.
Unternehmerische Resilienz versteht sich nach dem Wirtschaftslexikon von Gabler als „die Eigenschaft eines Unternehmens, externe Schocks oder Verwerfungen der sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Rahmenbedingungen auszuhalten und sich an die neuen Bedingungen anzupassen.”
Diese Weiterentwicklung zur Stärkung der organisationalen Resilienz betrachten wir bei compleneo Consulting anhand unseres NEOresilienz®-Modells mehrschichtig. Allein der Begriff „Vorbereitung/Bereitschaft“ oder Preparedness, um die Widerstandskraft zu stärken, ist hierbei weit zu verstehen. Es geht nicht nur um die Vorbereitung mit Blick auf den möglichen Ernstfall, sondern auch um eine für die Organisation angemessene Governance. Diese Konfiguration des Unternehmens soll die unternehmerische Tätigkeit in einem durchdigitalisierten Zeitalter und in einer ungewissen Zukunft sicherstellen. Damit sind gleichermaßen die Früherkennung und Vermeidung von Risiken angesprochen wie auch die Widerstandsfähigkeit bei Risikoverwirklichung, also einem eingetretenen Vorfall.
Zur Stärkung der organisationalen Resilienz dient auch das Erkennen und Verwirklichen von Chancen zur Positionierung auf dem Markt und somit zur Existenzsicherung. Dazu kann unter anderem die Professionalisierung des Risikomanagements beitragen – z. B. durch eine Verbesserung der Datenqualität durch automatisierte Datenbeschaffung extern/intern (Check & Balance Systeme), besserer Vernetzung von Tools, der Nutzung von Big Data und Künstlicher Intelligenz (KI). Diese Datenbasis kann zur Früherkennung in der gesamten Risikolandkarte genutzt werden und ermöglicht, anstatt statischer Angriffsszenarien eine dynamische Identifikation und -analyse der Risiken auf Basis von belastbaren Fakten und Daten. Dabei helfen auch quantitative Bewertungsmodelle zur Aggregation von Risiken (z. B. Monte-Carlo-Simulationen). Diese aggregierte Datenbasis kann so für die permanente Umfeld- und Kundenorientierung zur vorteilhaften Positionierung im Markt genutzt werden.
Ohne handelnde und kompetente Personen und ein dafür „offenes System“ können diese Maßnahmen allerdings nicht erfolgreich umgesetzt werden. Nur wenn auch Erfahrungen, Überzeugungen und Muster zur Selbstwirksamkeit in eine Steigerung der Widerstandsfähigkeit münden, können Organisationen sich raus aus der „Reiz-Reaktions-Maschine“ und rein in eine Risiko- und Resilienzsouveränität bewegen.
Wenn Sie weiteres zur Selbstwirksamkeit oder der Rahmung des NEOresilienz®-Modells erfahren möchten – sprechen Sie uns an!
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